Wenn die Corona-Pandemie etwas Positives bewirken könnte, dann wäre es ein Kurswechsel zu mehr Regionalität und zu mehr Nachhaltigkeit.
Die Entscheidung der Landesregierung, dem malayischen Genting Konzern mit seiner Riesenzahl ausländischer Leiharbeiter 600 Mio. Euro als Bürgschaft oder Kredit für den Bau weiterer Kreuzfahrtschiffe zu geben, sieht nicht danach aus. Es ist völlig unklar, ob sich die Kreuzfahrtschifffahrt je wieder von dem Einbruch durch Corona erholt und ob sich auch zukünftig bis zu 9000 Passagiere (plus Besatzung) auf einem Schiff der Isolation durch Infektionen in der Welt aussetzen. Zudem gelten Kreuzfahrtschiffe als große Dreckschleudern und Zerstörer der letzten Naturparadiese.
Dem Inlands-Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern hingegen wird weiter die Luft zum Atmen abgedreht. Noch nicht einmal die Außengastronomie oder die Vermietung von Ferienwohnungen oder Strandkörben ist erlaubt. Eine Zweitwohnung darf wieder bezogen werden – eine Ferienwohnung aber nicht? Wo bleibt da die Logik?
Die beiden Branchen sind nicht direkt vergleichbar, aber insgesamt 11.500 Beschäftigte in der Werftenindustrie erwirtschaften 1,5 Mrd. € und 50.000 Beschäftigte im Tourismus 1,8 Mrd. € Umsatz.
Wem sollte zuerst geholfen werden, wenn die Mittel begrenzt sind?
(Angaben: Regierungsportal und Dehoga MV)
Nachhaltigkeit sieht anders aus
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